Live Action!

*flüster* Da seh ich mir das lieber im Internet an oder lad mir Fansubs runter *pssssssssst*

Er kommt mit so ziemlich jedem typischen Hollywood-Klischee daher, welches man hier erwartet hat.
● Hauptchara – Halbweise (Mutter wurde von Mafia-Boss getötet – ernsthaft? )
● Random-Bully, der dem Hauptchara ein paar auf’s Maul haut
● Final Destination-verdächtige Enthauptungsszene (obwohl ich das zugegeben witzig fand)
● Die „wir treffen uns 2, 3 Mal und machen dann sofort rum“-Möchtegern-Liebeskiste samt kitschigem Song
● Und natürlich ein melodramatisches Special-Effect Ende, bei dem irgendwas Großes (in diesem Fall in Riesenrad) in sich zusammenbricht.

Aber gut, über all das könnte man locker hinwegsehen. Man darf ja nicht vergessen, dass Netflix-Filme auf die breite Maße zugeschnitten sind, ergo macht es Sinn, sich gängiger Stereotypen zu bedienen.

Was den Film für mich verhunzt hat, war die unglaubliche Dummheit der Protagonisten.
Das originale Death Note lebt nun einmal vom (meist) intelligenten und vorausschauenden Denken und Handeln seiner Protagonisten, das machte doch gerade den Reiz aus.
Leider ist in der Netflix-Verfilmung ein Chara hohler als der Andere.

Um mal ein paar Beispiele aufzugreifen;

L – An einer Stelle des Filmes wird klar, dass er bereits weiß, dass Kira zum Töten einer Person den Namen und das Gesicht des Opfers braucht. Er weiß außerdem, dass Kira seine Opfer vor dem Tod kontrollieren kann (div. Gefängnis-Insassen, die kein Japanisch sprachen, hatten kurz vor ihrem Tod in perfekten Schriftzeichen mit ihrem Blut den Namen Kira an die Wände geschrieben, es war also logisch, dass sie manipuliert wurden).
So. Und obwohl L das alles weiß, lässt er seine rechte Hand und Mittelsmann Watari fröhlich frei mit echtem(!) Namen durch die Gegend rennen. Ernsthaft jetzt??? Ach ja, Fotos gibt es von ihm btw auch noch. Sehr intelligent, L.

Light – Light will das Wissen über Wataris Namen und Gesicht natürlich ausnutzen, um damit L zu töten. Ansich ja erstmal keine dumme Idee, aber die Vorgehensweise ist so was von behämmert, dass man sich nur ins Gesicht klatschen kann.
Statt einfach so etwas ins Death Note zu schreiben wie „Watari trifft sich am XY mit L, töten diesen und begeht im Anschluss Selbstmord“ (was ja durchaus machbar gewesen wäre, denn Watari als Ls Vertrauter kommt ja am besten in seine Nähe), geht er den Umweg um 1000 Ecken und manipuliert Watari so, dass er ihm Ls richtigen Namen (und sonst alle Infos, die er hat) per Telefonanruf(!) an Light selbst durchgeben soll. So wollte Light Ls Namen erfahren und ihn dann anschließend ins Death Note schreiben. Eh.. ja. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht und am besten noch tolle Spuren hinterlassen wie die eigene Telefonnummer in Wataris Handy. Macht Sinn.

Aber es kommt ja eh anders. Watari kennt Ls Namen nicht, macht sich auf die Reise nach einem random Waisenhaus, um dort aus irgendeiner Akte Ls Namen abzulesen und wird letzten Endes abgeknallt.
Das wiederum macht L so derbest pissed, dass es überhaupt erst zum melodramatischen Showdown kommt.

Mia – Die Pseudo-Freundin von Light.
Auch diese Dame scheint nicht gerade mit Intelligenz gesegnet worden zu sein.
Sie will gegen Ende des Filmes Light das Buch abnehmen und ihn wenn nötig auch töten. Statt aber so etwas hinein zu schreiben wie „Light Turner übergibt das Death Note an Mia, tritt die Besitzansprüche daran offiziell an sie ab und wird anschließend von einem Auto überfahren“, schreibt sie in das Buch „Light Turners Herz hört um Mitternacht auf zu schlagen“. Das sagt sie dann Light, so nach dem Motto „bring mir das Buch, dann zerreiß ich die Seite und mache sie damit unwirksam.“.
Das Ganze macht doch von vorne bis hinten keinen Sinn.
Ihr hätte doch klar sein müssen, dass sie bei so einer Vorgehensweise, Light genug Zeit gibt, dieses Schicksal abzuwenden, nämlich, in dem er ihren Namen ins Death Note schreibt und sie so manipuliert, dass sie die Seite noch vor Mitternacht aus dem Buch reißt und dann selber stirbt. Und genau so ist es ja dann auch gekommen.

Das Einzige, was mir wirklich gut gefallen hat, war, dass L nach Wataris Tod ausgeflippt ist. Das lies ihn um einiges menschlicher und damit für mich glaubhafter wirken als sein Anime-Pendant. Aber diese abgrundtiefe Dummheit der Charas.. einfach nur grauenhaft. X__x