Ui ja, von dem hab ich auch schon gelesen, aber bisher nur Ankündigungen. Der könnte mir gefallen! Endzeit und Horror... perfekt! ^^

Hm... bei deutschen Produktionen bin ich ja eher vorsichtig. Klar gibt es auch gute deutsche Filme, dagegen sag ich jetzt nichts. Aber grad im Genre Horror und so hab ich bisher nur Enttäuschungen erlebt...

Also es erinner mich etwas an den ersten Riddick Film... wie hieß der noch? Ach ja... Pitch Black. Naja, Low-Budget Horror kann durchaus was sein. Aber nix was ich jetzt im Kino sehen müsste...

Vor allem ... welch Wortspiel.

HELL = Nix dunkel
HELL = Hölle

*keine Ahnung*

Klingt gut, ist generell meine Sparte auch wenn ich eher nicht auf deutsche Produktionen stehe.

Ich hab den Film gestern auf DVD gesehen.
Im großen und ganzen muss ich sagen: Es lohnt nicht wirklich.
Diese Art von "Endzeit-Hinterwäldler"-Filme gibt es zuhauf.
Zugegeben gibt es zwar schlechtere, aber "Hell" ist nun weder innovativ, noch besonders spannend oder schockierend.
Am ehesten ist er noch mit "Carriers" zu vergleichen (und sicher mit vielen anderen auch, nur "Carriers" hab ich auch erst vor kurzem gesehen).

Kurz zum Inhalt:

Die Sonne brennt.
Mann, ist das heiß hier. Und verdammt hell.
Außerdem scheint so ziemlich jegliche Zivilisation zusammengebrochen zu sein, was dem Genre nicht abträglich ist - ist doch dann jeder auf sich allein gestellt, jeder gegen jeden, jeder für sich, alle gegen alle ... außer dem kleinen tragischen Grüppchen, das ausgewählt wurde, um dessen Geschichte zu erzählen.
Die Helden, welche das Grüppchen bilden, sind relativ austauschbar - gewinnt man doch nicht so wirklich eine emotionale Bindung zu ihnen, auch wenn die beiden Schwestern (eine jung, die andere etwas jünger) doch zu gewissen Sympathien hinreißen könnten ... was sie aber nicht wirklich tun.
Dazu gesellt sich (bzw war schon da) ein Typ. Da dieser meist mit Vermummung umher agiert, gestaltet sich das Mitfiebern mit diesem Charakter noch schwieriger - wie soll man jemanden mögen, wenn man nicht mal genau weiß, wie der eigentlich aussieht.
Aber er hat ein Auto.
(Womit mal wieder dem typischen Klischee entsprochen wird, dass Frauen nur auf Typen mit Auto stehen. Und das sogar, wenn die Zivilisation zusammengebrochen ist, und - man erinnere sich - es verdammt heiß und hell ist. Und der Typ nicht mal richtig zu erkennen ist. Typisch halt. Ich meine mich sogar an einen Dialog zu erinnern: Junge Schwester: "Magst du den?" Ältere Schwester: "Er hat halt ein Auto.")

So folgt also unser Grüppchen der Legende, die da besagt, dass es in den Bergen noch Wasser gibt. (Grundsätzlich ist Wasser Mangelware - wir erinnern uns: Es ist heiß und hell.)
Unterwegs gabeln die drei noch einen Typen auf - ähnlich vermummt - der eine abstrakte Vorliebe für Pfirsiche hat (ob das eine Allegorie auf die recht knapp bemessenen Brüste der beiden Hauptdarstellerinnen sein soll, sei mal dahingestellt - ich darf als Mann auch den Klischees entsprechen), man kommt also ins Geschäft ("Du gibst mir Benzin - ich dir Pfirsiche"), und so macht sich das nunmehr zum Vierergespann gewachsene Grüppchen weiter auf den Weg.

Es kommt, wie es kommen muss, ein paar (vermummte) Hinterwäldler kidnappen die jüngere Schwester, und pflichtbewusst versucht die geschrumpfte Gruppe ihrer Moral gerecht zu werden und die Kleine zu befreien ... zumindest anfangs. Die Moral reicht aber nicht wirklich weit (wir erinnern uns: Es ist heiß und hell). Außerdem kommt bei der Aktion auch noch der Vermummte (der zweite, der mit den Pfirsichen) abhanden. Das alles trägt nicht unbedingt dazu bei, sich an einer Moral festzuhalten - geschweige denn, ihr die Stange zu halten. Pfirsiche hin, Pfirsiche her.
Aber Schwestern sind bekanntlich aus einem anderen Holz geschnitzt.
Da der Vermummte Typ (der erste) offenbar eine gewisse emotionale Bindung zu der Schwester (oder beiden) aufgebaut hat (wenigstens er), und außerdem das Funkgerät der jüngeren, abhanden gekommenen Schwester knarrt, machen sich beide auf den Weg, dann doch noch nach Moral und Anstand zu suchen.
Unterwegs wird der Vermummte verletzt (sorry, ich weiß nicht mehr, warum), er wird in einem alten Tunnel zurückgelassen und die Schwester rettet sich vor der Sonne (heiß, hell) in eine Kirche.
Dort trifft sie auf eine ältere Dame (teils vermummt), bzw die ältere Dame trifft auf die Schwester, reicht ihr etwas Wasser und lädt sie zu sich nach Hause ein. Die Schwester folgt ihr (und wer hätte das gedacht? EPIC FAIL! GEH NICHT MIT ÄLTEREN, NETTEN DAMEN MIT!)

Denn der Klan der anfangs zutraulich netten älteren Dame entpuppt sich als bedingt hinterwäldlerisch.
Ganz offensichtlich wurde nun bei dem Klassiker "Texas Chainsaw Masscre" geklaut (ich meine das Original). Denn nach und nach stellt sich heraus, dass der Klan früher wohl Schlachtvieh beherbergte und nun in einer gewissen Sinnkrise steckte (in Ermangelung an Schlachtvieh), sodass alle eingefangenen Typen (vermummt oder nicht) als Schlachtvieh-Ersatz herhalten müssen.
Hier ist auch die einzig "harte" Szene zu sehen: In der der Vermummte (der erste, der mittlerweile im Tunnel aufgeklaubt wurde und seiner Vermummung entledigt wurde - was ihn aber auch nicht sympathischer macht) im Schlachtraum mittels Bolzenschussgerät von seinen Leiden (wir erinnern uns: hell und heiß) erlöst wird. (In Anbetracht dessen, und wenn jemand in expliziten Verquickungen von Bolzenschussgeräten und Menschen interessiert ist, dem sei "Bennys Video" von Haneke empfohlen.)
Alle Typen weiblichen Geschlechtes sollen derweil früher oder später von den Söhnen der netten älteren Dame ... geehelicht werden.

Nun gut. Letztlich schafft die Schwester es natürlich, ihre Schwester zu retten, der Vermummte (der zweite) schafft es auch noch irgendwie (glaub ich - wie gesagt, bei den ganzen Vermummten ist das etwas schwierig), und selbstverständlich darf sich die Schwester (die ältere) an der netten alten Dame rächen (mit Bolzenschussgerät. Und nochmal: Wer drauf steht - "Bennys Video".)

Im übrigen vermitteln alle Aufnahmen, die tagsüber draußen gemacht wurden, eine bestimmte Stimmung: Hell und heiß.


Fazit:
Wer diese Art von Filmen noch nicht gesehen hat - nur zu. Es gibt wirklich schlechtere.
Wer dieser Art von Filmen schon gesehen hat - geschenkt. Nichts Neues unter der hellen und heißen Sonne.

Wirklich innovativ ist am Ende nur der Titel:
"Hell".
Passend. Und das zweisprachig. Mit doppelter Bedeutung.



Was das Ganze aber nun mit Pfirsichen zu tun hat, entzieht sich meiner Kenntnis.