Bōsōzoku

Außer dem Linksverkehr haben Japans Straßen auch noch anderes zu bieten:



Wooooooooosccchhhhhhhhh *bewareofyaoi*

Von was ich rede, sind die Bōsōzoku (暴走族). Das sind jugendliche Motorradgangs, die mit ihren aufgemotzten Maschinen die Straßen unsicher machen. Aufgemotzt heißt: Ausgebaute Schalldämpfer, übergroße Karosserieteile, hohe Lenkstangen wie bei Choppern und überlange Auspuffrohre.




Damit heizen sie durch die Straßen, nur des Nervenkitzels wegen und um Krawall zu machen. Fahren absichtlich über Rot, fahren ohne Helm und es ist ja fast unnötig zu sagen, dass sie auch zu schnell fahren. Die Bousouzoku sind aber nicht zu verwechseln mit den Yakuza, die am liebsten in ihren besseren Nissans oder Amischlitten herumfahren. Außerdem fahren die Yakuza nicht einfach nur so herum, sondern erledigen ihre Yakuza-Geschäfte. Aber es kommt öfter vor, dass ein Bousouzoku dann als Erwachsener in die Yakuzaschiene abrutscht. In den Medien werden die Bousouzoku oft so dargestellt, wie man hier auch die Cosplayer sehen kann:



Aber in Wirklichkeit sind sie eher einheitlicher unterwegs. Eigentlich wie Bikergangs in aller Welt haben sie ihre Clubklamotten, aber die Karikaturen kommen auch nicht von ungefähr.



In den Medien werden sie krimineller dargestellt, als sie in Wirklichkeit sind. Das heißt aber nicht, dass sie brave Steuerzahler sind. Es gibt natürlich genug kriminelle Machenschaften, mal abgesehen von den gebrochenen Verkehrsregeln, weswegen 2004 verschärfte Gesetze durchgesetzt wurden, um die Gangaktivitäten endlich besser in Griff zu bekommen. Die schwierigste Zeit war aber in den 70er und 80er Jahren, als sich auch erstmals der normale Bürger ein Motorrad leisten konnte. Damals gab es haufenweise Gangs, die untereinander verfeindet waren. Da wurde auch öfter der ein oder andere Molotovcocktail geworfen.

Bousouzoku sind aber nicht unbedingt aufs Motorrad fixiert. Auch Autos werden in diesem Stil umgebaut. Diese Umbauten zeigen aber wiederum nicht automatisch an, dass da drin ein Gangster am Lenkrad sitzt, denn dieses Carmodding hat sich in Japan auch verselbständigt und ist eigentlich auf alles übergesprungen, was es so an Fortbewegungsmitteln im Angebot gibt.

Autos:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=jRhAcqHqsAc[/video]

Vans:




LKW’s,
wobei diese Umbauten mit dem so genannten Bousouzoku-Style nur noch sehr entfernt zu tun haben:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=jZp_Ng2yCvI[/video]

genauso bei den Fahrrädern:


Da wir ja hier schließlich von Japan sprechen, kommen die Bousouzoku (natürlich) auch in Animes und Mangas vor.

Berühmtestes Beispiel bei den Animes ist hierzulande wohl Akira, bei dem es eigentlich um Bousouzoku geht
…mal abgesehen vom Steampunk-Umfeld und der Apokalypse *chr chr chr*



Und berühmtestes Beispiel bei den Mangas ist dann wohl GTO (Great Teacher Onizuka), da Onizuka Eikichi ja ein Ex-Gangmitglied ist.



Aber auch in etlichen anderen Animes tauchen die Bousouzoku auf. Besonders gerne an Stellen, an denen es einfach nur mal Krawallmacher braucht. Wer aber Mangas über richtige Bousouzoku lesen möchte, muss sich in Japan umsehen und wird da auch fündig werden.



Auch bei Kamikaze Girls geht’s um die Bousouzoku. Genauer gesagt um sogar eine weibliche Gang. Aber hierbei handelt es sich um eine Komödie, falls es noch nicht bekannt ist *poke* aber auf jedenfall kann ich den Film empfehlen, wenn man mal was zu lachen braucht (gibts hier zu kaufen)
Grobhandlung: weibliche Bousouzoku trifft auf Lolita *lol*



Ich hoffe, ihr habt mit meiner kleinen Exkursion wieder etwas neues und interessantes über Japan gelernt. Wer Lust hat, kann sich ja noch den schrecklich übersetzten Wikipedia-Artikel dazu antun. Aber auf jedenfall ist da eine Liste von Mangas, Animes, die von den Bousouzoku handeln.

In diesem Sinne:
näääääääääään näääääääääään nääääääääääääääääääääään