So, dann will ich mal hier das Spiel vorstellen, auf das ich mich am zweitmeisten freue
Es handelt sich um den dritten Teil der Deus Ex Reihe.
Der erste Teil ist 2000 erschienen und für mich bis heute die Krone des Cyberpunk Genres. Es wurden ganz neue Maßstäbe gesetzt vor allem in Sachen Entscheidungsfreiheit - damit ist kein Sandkastenprinzip wie bei GTA gemeint, sondern eher, dass man für die verschiedenen Aufgaben, die man lösen muss, eigentlich immer mehrere Möglichkeiten hat, sein Ziel zu erreichen. Außerdem war die Story unheimlich dicht und "mit viel, viel, viel Liebe gebacken" - das Spiel blieb aber eher ein Geheimtipp.
Der zweite Teil war an sich kein wirklich schlechtes Spiel, aber alle Deus Ex Spieler, die ich kenne, waren vom zweiten Teil enttäuscht.
Der dritte Teil wird jetzt von Eidos Montreal entwickelt und soll laut Trailer Anfang 2011 - Amazon schreibt 28.02. - erscheinen. Ich erwarte das Spiel ziemlich "filmisch" - also so mit Effekthascherei und ähnlichem, wie man's eben im Trailer sieht. Der erste Teil war dagegen sehr seriös und ernst - fast schon eine Simulation (-;
Worum geht es eigentlich? Ich traue mir nicht zu, das kompetent und knapp zusammenzufassen. Um mal ein paar Stichworte zu sagen: Cyberpunk, Verschwörungstheorien, gut recherchiert (letzteres bezieht sich jetzt auf DX1, aber die Entwickler haben in Interviews schon betont, dass sie sich da sehr viel Mühe geben, sich an DX1 anlehnen wollen und aus den Fehlern von DX2 gelernt haben).
So, nun mal die drei offiziellen Trailer, und wenn ich was vergessen habe oder noch Fragen offen sind: immer her damit ^.~

E3 Trailer:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=vJxQjWytIcU[/video]
Full Gameplay Trailer:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=gi_ZhvU1bPc[/video]
Full Tokyo Game Show Trailer:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=5TfuhSRbG4E[/video]

Was ich mit dem Sandkastenprinzip meinte:
In GTA (ich habe nicht alle Teile angespielt) hat man prinzipiell eine Stadt, in der man frei(!) rumläuft, und dort geschehen fast alle Dinge im Spiel.
In Deux Ex hast du deine klassischen einzelnen Missions-Maps auf denen du dich bewegst, du hast ein klares Ziel, nur wie du es erreichst, ist deine Sache.

Entscheidungsfreiheit:
Mal am Beispiel der ersten Mission aus dem originalen Deus Ex. Deus Ex ist übrigens auch ethisch und moralisch gesehen ein höchst interessantes Spiel. Wir befinden uns auf der Insel, auf der die Statue of Liberty steht/stand. Terroristen haben diese Statue besetzt. Wir bekommen ein Briefing, dass wir den Anführer der Terroristen ausfragen sollen. Kurz danach treffen wir auf unseren Bruder Paul, der uns daran erinnert, dass wir im Prinzip zur Polizei gehören und statt der Pistole (unser Befehl lautet "shoot on sight") lieber den Elektroshocker benutzen sollen. Außerdem gibt es einen Informanten, der uns den Schlüssel für die Fronttür beschaffen kann. Und außerdem können wir noch einen Gefangenen befreien, wenn wir das wollen (oh gott ich merke gerade wie komplex das schon wieder wird xD)
Es gibt jetzt viele Möglichkeiten, die Mission zu erledigen. Vielleicht habe ich noch gar nicht alle kennen gelernt, da kann man sich bei DX nie sicher sein:
a) Wir laufen wie Rambo einfach rein, pusten alles weg, was uns vor die Kanone läuft (gar nicht so einfach!). Den Anführer - scheiß auf Information, er ist ein Terrorist! Bämm!
-> unser Bruder Paul wird wenig nette Worte für uns übrig haben ("calm yourself, you killed a lot of people tonight"), unser Chef wird stinksauer, weil wir jetzt kaum Informationen haben (die Terroristen haben ein spezielles Heilserum verschifft, und wir wissen nicht, wohin) und nicht einmal den Gefangenen befreien konnten.
b) Wir suchen den Informanten, besorgen uns den Frontschlüssel, finden das Passwort für die Computer-Terminals und lassen die Geschütztürme auf die Terroristen schießen. Wir finden den Gefangenen und verhören den Anführer ohne gewalttätig zu werden
-> Paul ist böse, weil wir dafür gesorgt haben, dass Menschen sterben. Unser Chef ist erfreut. Wir haben den Gefangenen befreit und den Anführer verhört.
c) Wir schleichen uns überall herum, finden noch eine Mini-Armbrust mit Betäubungspfeilen und töten nicht, sondern betäuben nur - falls unbedingt nötig (es ist möglich, das Spiel durchzuspielen und - ich glaube - nur 2 oder 3 Personen zu töten. Oder sogar nur eine? Ich bin mir nicht sicher). Wir brauchen den Frontschlüssel nicht, wir finden einen Hintereingang. unbemerkt holen wir auch den Gefangenen da raus und hacken uns (Skillpunkte benötigt) in die Computerterminals, um Kameras abzuschalten. Wir hören dem Anführer der Terroristen aufmerksam zu.
-> Paul ist erfreut, weil wir niemanden getötet haben, der chef ist erfreut, weil wir den gefangenen befreit und den anführer verhört haben. Wir sind erfreut, weil der Anführer bei mehrmaligem ansprechen sehr interessante Dinge von sich preisgibt. (-;

Man kann die Varianten miteinander mischen oder auch nicht und es gibt auch noch so viele Details, die ich jetzt gar nicht erwähnen darf sonst sprengt das einfach den Rahmen. Ich glaube man merkt, Deus Ex gehört zu meinen absoluten Lieblingsspielen *ganzgroßanschau*

Wenn man Teil 1 und 2 noch nicht gespielt hat:
Teil 1 spielt 30(?) Jahre nach Human Revolution - ich kann mir schwer vorstellen, dass es dann Sachen gibt, die man aus dem 1. Teil wissen muss. Ich kann mir nur vorstellen, dass es so News und ähnliches gibt, wo man dann merkt "ah ja, in Deus Ex 1 sah die Gesellschaft dann schon so aus" oder sowas. Deus Ex 2 spielt nochmal nach dem 1. Teil, ich bin mir gar nicht sicher wann ungefähr. Chronologisch gesehen wird also Human Revolution der "erste" Teil sein.
Also ich gehe sehr stark davon aus, dass man ohne Probleme Deus Ex: HR spielen können wird, ohne Vorkenntnisse aus den anderen Teilen zu haben.

kitsune schrieb:

das Spiel bzw die Personen im Spiel reagieren also auf meine Verhaltensweisen, quasi wie im echten Leben?

Natürlich reagiert nicht jeder bis ins kleinste Detail auf alle kleinen Handlungen, die man macht. Ich kann hier jetzt nur vom ersten Teil sprechen, den zweiten kenne ich nicht so gut (nur 1x durchgespielt). Aber es gibt viele Schlüsselstellen, die Teile der (im groben linearen - im Detail aber eben alles andere als das) Story stark verändern können. Zum Beispiel fallen mir auf Anhieb zwei Hauptpersonen ein, die - je nachdem, wie man spielt (an bestimmten Schlüsselstellen des Spiels) - im Verlauf des Spiels sterben - oder eben nicht.
Wie schon geschrieben (glaub ich zumindest): Das Spiel ist auch ethisch gesehen interessant.

desty schrieb:

Da beim 3 Teil der Vater der Serie Warren Spector nicht mehr dabei ist bin ich skeptisch bezüglich der Story.

Du scheinst auszublenden, dass Warren Spector beim zweiten Teil der Serie, der unter Fans verpönt ist, mit am Steuer saß ...
Warren Spector ist ein großer Name. Aber nicht alles.