Kizu

      Originaltitel: Kizu
      Mangaka: OTUICHI (Story, Text), Hiro Kiyohara (Zeichnungen)
      jap. Release: 2008 (Kadokawa Shoten)
      dt. Titel: Kizu
      dt. Release: 2009 (EMA)
      Bände: Einzelband



      Asato und Keigo teilen ein gemeinsames Schicksal. Sie sind in komplizierten Familienverhältnissen aufgewachsen und wohnen zur Zeit bei Fremden. Keigos gewalttätiger Vater liegt seit einer Weile im Koma, Asatos Mutter wurde nach dem Mord an ihrem Mann und versuchtem Mord an ihrem Sohn ins Gefängnis gesteckt. Als Asato neu in der Stadt ist und nach einer Weile wie auch Keigo in die Sonderklasse der Grundschule gesteckt wird, entdeckt Keigo die seltsame Gabe seines Klassenkameraden. Asato besitzt die Fähigkeit, die Wunden von Verletzten auf sich selbst zu übertragen. Als er Keigo hilft, ist dieser hellauf begeistert und die beiden freunden sich miteinander an. Angespornt von Asatos Gabe, beschäftigen sich die Kinder damit, diese Fähigkeit nach und nach weiter auszutesten und zu schulen. Bald kommt Keigo auf die Idee, seinen Vater als „Müllhalde“ für die ganzen Wunden zu verwenden, die Asato nun auf diesen übertragen soll.

      Nach einer Weile begegnen sie der jungen Eisverkäuferin Shiho, die stets einen Mundschutz trägt und um die sich gruselige Gerüchte spannen. Doch die Jungs haben keine Berührungsängste und auch hier entsteht eine freundschaftliche Beziehung. Schnell finden die Kinder heraus, dass Shiho eine hässliche Narbe unter ihrem Mundschutz versteckt, doch verdeutlicht Keigo Asato, dass er diese Narbe nicht selbstlos auf sich nehmen kann, da es zu sehr auffallen würde. Nach einer Weile lässt sich Asato jedoch nicht mehr davon abbringen und übernimmt Shihos Narbe. Diese verspricht, in 3 Tagen wieder zu kommen und die Narbe wieder selbst zu tragen, doch dann hören die Jungs nichts mehr von dem Mädchen...

      Asato und Keigo verstricken sich immer mehr in ihre eigenen Probleme. Während Keigo sich mit seinem sterbenden Vater auseinandersetzen muss und immer noch auf seine Mutter wartet, die ihn verlassen hat, übernimmt Asato so viele Wunden wie möglich und opfert sich selbst immer mehr auf... gibt es keine Hoffnung für die Kinder?

      Bei „Kizu“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojkt des bekannten Autors OTSUICHI und dem Zeichner Hiro Kiyohara. Die beiden erzählen eine tragische Geschichte zweier Kinder, die in einer hässlichen Welt aufwachsen und nur überleben können, indem sie sich gegenseitig Kraft geben. Asatos besondere Gabe, von der niemand weiß, wie er an sie gelangt ist, schweißt die Jungs noch mehr zusammen und die beiden versuchen, etwas Hoffnung und Gutes in diese Welt zu bringen. Dabei erkennen sie selbst erst spät, dass sie sich damit selbst in Gefahr bringen...

      Die realistisch gehaltenen, gefühlvollen Zeichnungen von Hiro Kiyohara fangen die Geschichte des Autors OTSUICHI gekonnt ein und verhelfen ihr so zum Leben. Wer gerne ernste Geschichten liest, ist mit „Kizu“ gut beraten. Mich persönlich hat dieser Einzelband sehr fasziniert, sowohl was die Story, als auch die Zeichnungen angeht.

      Leider find ich grad keine Illustrationen zu Kizu... aber damit ihr einen Einblick in den Zeichenstil von Kiyohara bekommt, poste ich ein anderes Bild. Übrigens stammen auch die Zeichnungen von Holyday von ihm.